Spirituelle Impulse

Hier erscheinen regelmäßig spirituelle Impulse mit unserem geistlichen Assistenten Frank Walz.

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Morgen feiern wir den Palmsonntag: „Hosianna!“ singt die begeisterte Menge beim Einzug Jesu in Jerusalem – und wenige Minuten später in der Passionsgeschichte schreien sie: „Ans Kreuz mit ihm!“ Ja, zwischen diesen beiden Polen spielt sich unser Leben ab, zwischen diesen beiden Polen auch das Geheimnis unseres Glaubens, das wir nun in verdichteter Form in der Karwoche feiern werden. „Freudvoll und leidvoll, gedankenvoll sein“ schreibt Goethe, „langen und bangen in schwebender Pein, himmelhoch jauchzend, zum Tode betrübt; glücklich allein ist die Seele, die liebt.“ In der Tat: „himmelhochjauchzend zum Tode betrübt“, so beginnt die Karwoche. Wir wissen allerdings auch um die Liebesgeschichte auf die alles hinausläuft: „…glücklich allein ist die Seele, die liebt“. Also wünsche ich euch heute schon: FROHE OSTERN

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Der 5. Fastensonntag, auch Passionssonntag genannt, heisst „Iudica“. „Iudica me, Deus/ Verschaff mir Recht, o Gott!“ (Psalm 43).
Nach altem Brauch werden nun die Prunkkreuze und Auferstehungsbilder in den Kirchen bis Ostern verhüllt. Der Fokus wird ganz auf die (Erlösungs-)Bedürftigkeit gerichtet – und die schreit nach Gerechtigkeit, nach einer Gerechtigkeit, die sowohl wieder her-richtet als auch neu auf-richtet. Das ist der prophetische Einspruch dieses Sonntags: Jeder von uns bedarf der Erlösung, der Lösung aus so mancher Verstrickung. Und jeder von uns braucht „Aufrichtigkeit“ – ein wunderschönes Wort: „richtig“ steckt darin, „aufrecht“ und „aufrichten“. Iudica me, Deus!

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Der 4. Fastensonntag heisst „Laetare“: Freut euch!
„Freut euch mit Jerusalem! Jubelt in der Stadt, alle, die ihr sie liebt. Seid fröhlich mit ihr, alle, die ihr über sie traurig wart. Saugt euch satt an ihrer tröstenden Brust, trinkt und labt euch an ihrem mütterlichen Reichtum! Denn so spricht der Herr: Seht her: Wie einen Strom leite ich den Frieden zu ihr…“ (Jesaja 66, 10f). Jerusalem ist für Juden, Christen und Moslems die „heilige Stadt“, die Stadt des Friedens und „des mütterlichen Reichtums“, wie Jesaja so poetisch schreibt. Eine Prophetie – die Realität ist bis heute eine andere. Und der Einspruch des Propheten, damals wie heute: Gebt die Hoffnung nicht auf! Freut euch, als ob sich die Verheißung bereits erfüllt hätte…!

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Der 3. Fastensonntag heisst „Oculi“. „Oculi nostri ad Dominum Deum.“ „Meine Augen schauen stets auf den Herrn…“ – „…denn er befreit meine Füße aus dem Netz“

heißt es weiter im Psalm 25. Wunderbar vertont in einem Taizé-Ruf von Jaques Berthier: „Oculi nostri ad Dominum Deum, oculi nostri ad Dominum nostrum“. Der Einspruch des 3. Fastensonntags könnte also lauten: „Hey, Augen auf!“ Augen auf Gott, deinen Schöpfer und mit den Augen Gottes die Schöpfung wahrnehmen. Auch die Netze wahrnehmen, die Netze, die uns gefangen halten aber auch jene, die uns Halt geben. Also nicht: „Augen zu und durch!“ sondern „Augen auf und frohgemut durchs Leben!“

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Der 2. Fastensonntag heißt „Reminiscere“ – auf deutsch: "Erinnere Dich!"

Leider neigen wir Menschen nicht nur zu selektiver Wahrnehmung, sondern auch zu selektiver Erinnerung: Wir bewerten und interpretieren unsere Erfahrungen und geben ihnen dadurch erst ein Gewicht. Was wir, aus welchen Gründen auch immer, nicht wertschätzen oder wahrhaben wollen, wird schnell vergessen. Der Einspruch des 2. Fastensonntags könnte also lauten: Erinnere dich und vergiss nicht, was „der Herr hat Großes an uns getan“ (vgl. Psalm 126). Erinnere dich an Gottes und deiner Mitmenschen Erbarmen - und sei ebenso barmherzig. Unsere Berufung ist es, Abbild Gottes zu sein, ganz zu sein, heil zu sein. Dieser Berufung zu folgen ist der Ausweg aus aller selektiven Selbst-Reduktion.

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Die Fastensonntage haben alle einen, vom Eröffnungsvers der Sonntagsliturgie abgeleiteten, eigenen Namen.

Der morgige 1. Fastensonntag heisst „Invocabit“, zu deutsch:
„Wenn er (an-)ruft…“, das Versprechen: „…dann will ich ihn erhören!“ (vgl. Psalm 91).
Der prophetische Einspruch des 1. Fastensonntags - Missstand und Ausweg - ist leicht erkennbar.
Sind wir mit Gott (noch) im Gespräch, rufen wir ihn (wenn auch nicht täglich) an – oder heben wir zumindest ab, wenn er bei uns anruft?
Ein Versuch wäre es wohl wert, uns als Geschöpf wieder mehr an unseren Schöpfer rückzubinden,
ihn anzurufen, wissend, dass „Wer im Schutz des Höchsten wohnt und ruht im Schatten des Allmächtigen, der sagt zum Herrn:

Du bist für mich Zuflucht und Burg, mein Gott, dem ich vertraue.“ (Psalm 91, 1f)

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Heute ist Aschermittwoch, der Beginn der christlichen Fastenzeit -
einer Zeit besonderen An-spruchs, hoffentlich auch persönlichen Zu-spruchs, ganz sicher prophetischen Ein-spruchs.
Prophetisch, weil ein Missstand aufgezeigt und gleichzeitig ein Ausweg angeboten wird und Einspruch, weil:

„Stopp, so kann's nicht weitergehen!“

Der Einspruch des Aschermittwochs:

„Bedenke, o Mensch, aus Staub bist du und zum Staub kehrst du zurück!“ (vgl.Gen 3):
Erdverbunden statt abgehoben.
„Da formte Gott, der HERR, den Menschen, Staub vom Erdboden, und blies in seine Nase den Lebensatem.“ (Gen 2,7).


Das ist der Ausweg, an den uns der Aschermittwoch erinnert:

Es ist der Lebensatem Gottes, der uns zu wahrhaft lebendigen Menschen macht!

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