Auf dem gut besuchten Männertag der Katholischen Männerbewegung führte Herr Dr. August Höglinger, Diplom-Ingenieur, Unternehmensberater und Männerexperte aus Linz, zielsicher durch die wichtigsten Bereiche menschlichen Festhaltens und Loslassens. Loslassen könne jedermann im materiellen Bereich, in Beziehungen und schließlich auch im Bereich der Spiritualität.
Österreicher besitzen im Schnitt mehr als 10.000 Gegenstände
Dr. Höglinger wies darauf hin, dass der Durchschnittshaushalt in Österreich 10.000 Gegenstände besitze und forderte die Teilnehmer dazu auf, noch unmittelbar nach der Veranstaltung sich von etwas zu trennen. Vielleicht könne man bereits auf dem Weg nach Hause etwas im Auto finden, dass nicht mehr zweckmäßig sei.
Auch für den Arbeitsplatz, so der Unternehmensberater, werde nahezu 25% der Zeit damit verbracht, Dinge zu suchen. Da sei es leichter, vieles gar nicht mehr zu haben. Ein sehr praktischer Versuch könne es sein, jeden Tag im Büro aber auch Zuhause, einen digitalen Ordner zu löschen.
Dein Schreibtisch schaut Dich an und erzählt, was Dir schwerfällt
Dies gelte auch für den Schreibtisch: alles was ich gut und schnell kann, erledige ich sofort, alles andere schaut mich permanent an und sagt mir, dafür brauchst du zu viel Zeit und dass kannst du gar nicht gut. Schöner ist es, wenn man seine Aufgaben mit Begeisterung verrichtet.
Die Ausführungen von Dr. Höglinger waren nicht nur mit gekonntem Humor und gezieltem Scham garniert, wurden mit anschaulichen Beispielen untermalt sondern vor allem mit profunden Fachwissen in wirtschaftlichen Kontexten, Gestalttherapie und Theologie präsentiert.
Das Loslassen und Wegwerfen könne durchaus ökologisch verantwortlich geschehen, wenn ein Schrank solange halten muss, bis ein entsprechender Baum nachgewachsen sei.
Drei Fragen für Männer
Besonders den Männern empfahl der Experte sich drei Fragen zu stellen, wenn sie sich von etwas trennten:
Muss das nicht sowieso irgendjemand aufbewahren?
Womit muss ich schlimmsten Falls rechnen?
Hab ich noch gewusst, dass ich das habe?
Natürlich ging Dr. August Höglinger auch auf das Loslassen von Beziehungen ein. Dabei veranschaulichte er, wie unterschiedlich Frauen und Männer ihre Beziehungen bilanzieren. Aus der Würde des Loslassens entwickelten sich neue Chancen und Talente. Damit leitete Dr. August Höglinger über zu den 10 Schritten des Loslassens, zu denen auch das bitten, vergeben und sich selbst verzeihen gehöre.
Gottesbeziehung wächst in der Veränderung
Womit Dr. August Höglinger zum dritten Block seiner Ausführungen und Einübungen kam: das Loslassen und verändern meiner spirituellen Identität. Dabei stehe die Frage im Raum, was bin ich nicht mehr und was gehört spirituell nicht mehr zu mir. Die Gottesbeziehung könne häufig nur im Loslassen und in der Veränderung wachsen. Auch hier gab der Unternehmensberater drei Leitfragen:
Wohne ich bei mir? (frei nach dem Spruch Karl Valentins: Heute Abend besuche ich mich, mal schauen, ob ich daheim bin?)
Habe ich das Ende bedacht?
Spreche ich mit jemand über meine Spiritualität?
Drei äußerst tiefschürfende Fragen, die auch Ansätze für eine künftige Pastoral in sich tragen. Ein Bericht zum Männertag ist im privaten Regionalfernehen zu sehen:
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