Katholische Aktion Salzburg
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"Fürchtet euch nicht"

28.07.2017

Studienteil der 80. Hauptversammlung mit dem Titel "Fürchtet euch nicht" - Hoffnung lernen als spirituelle und politische Aufgabe

 

Der Studienteil der 80. Hauptversammlung der Katholischen Aktion der Erzdiözese Salzburg am 28. Juni 2017 widmete sich der Überwindung des gesellschaftlich grassierenden Grundgefühls der Angst in all seinen Formen. Trotz hochsommerlicher Temperaturen war der Vortragssaal im Bildungshaus St. Virgil gut gefüllt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten hochkarätige Inputs für ihre tägliche Arbeit gewinnen.

In seinem Impulsreferat berichtete P. Virgil Steindlmüller OSB (Stift St. Peter) von seinen persönlichen Erfahrungen mit Ängsten und mit Hoffnung. Als Leitmotiv stellte er den Hl. Petrus dar, der auf die "verrückte" Idee gekommen ist, aus einem Boot zu steigen um mit Jesus über das Wasser zu gehen. Es geht darum, sich auf Neues und Unbekanntes einzulassen im Vertrauen darauf, dass man von Gott gehalten und getragen wird. Er erinnert an seine Zeit als Kirchenrektor von St. Peter und der Herausforderung im Umgang mit den Bettlern in der Stadt Salzburg. Durch die aktive Kontaktaufnahme mit den Bettlern sind für ihn neue Lebensräume aufgegangen, die er auf keinen Fall missen möchte. Steindlmüller beschreibt dies als "Pädagogik Gottes" und gab somit ein glaubwürdiges Zeugnis ab, wie man aus christlicher Hoffnung eigene Ängste und Vorurteile überwinden kann.

Die Hauptreferentin Regina Polak von der Universität Wien begann ihren Vortrag mit der Aufzählung von negativen Ereignissen: Islamistische Terroranschläge auf der ganzen Welt und zunehmend in Europa, brennende Flüchtlingsheime in Deutschland aufgrund zunehmender rechtsextremer Aktivitäten, tausende ertrunkene Menschen, die über das Mittelmeer nach Europa kommen wollten, nicht zuletzt aufgrund des ebenfalls beunruhigenden Klimawandels. Es gibt tatsächlich viele Gründe, Angst zu haben.

Polak wirft aber die Frage auf, ob wir uns tatsächlich vor den richtigen Dingen fürchten oder ob wir einfach, weil es die Komplexität der Ängste verringert, pauschal den Grund für unsere Ängste an globalen Dingen ("der Islam", "die Migration") festmachen. Ohne die Probleme verharmlosen zu wollen, betont Polak, dass die christliche Hoffnung eine vernünftige ist, die sich verstehen und lernen lässt. Diese Hoffnung ist zutiefst spirituell und zugleich politisch. In ihrem Vortrag gibt sie viele Beispiele aus der Bibel, in der Menschen trotz (oder gerade wegen) widrigster Umstände ihre Hoffnung aufgrund ihres Vertrauens auf Gott nicht verloren haben.

Hoffnung meint nicht Optimismus, gemäß dem Motto "alles wird wieder gut", das wäre, meint Polak, tatsächlich naiv. Aus psychologischer Sicht meint Hoffnung die Fähigkeit, Verlust und Trennungserfahrungen schöpferisch und lebensförderlich zu verarbeiten. Hoffnung lässt sich lernen. Hoffnung lernen heißt, sensibel werden für die vielen Hoffnungszeichen, die es schon längst gibt. Hoffnung lernen heißt auch, Tradition kennen lernen - die alten Hoffnungsgeschichten neu lesen und die ihnen innewohnende Kraft freilegen. Hoffnung lernen heißt auch, Ressourcen des Handelns freilegen - auch wenn es noch so kleine, unbedeutend erscheinende Handlungen sind. Die biblische Hoffnung bezeugt, dass das Böse eben nicht das letzte Wort hat!

 

 

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