Sonntagsallianz und Katholische Aktion kritisieren „schäbigen Umgang mit Handelsangestellten“
„Die Sonntagsöffnung von Geschäften wäre ein gefährlicher Holzweg aus der Krise. Während die Umsatzerwartungen der Einkaufszentren ungewiss sind, liegt der Preis, den die Gesellschaft für offene Geschäfte am Sonntag zahlen müsste, auf der Hand.“ – So beurteilt Elisabeth Mayer, die Präsidentin der Katholischen Aktion (KA) Salzburg und Sprecherin der Sonntagsallianz den Vorstoß von Einkaufszentren-Betreibern für eine Öffnung am Sonntag. Während etwa Richard Lugner jeden Sonntag aufsperren will, schlägt Europarkmanager Christoph Andexlinger sechs verkaufsoffene Sonntage vor.
Mayer: „Hauptbetroffene eines solchen Vorstoßes wären Handelsangestellte.“ Es sei schäbig, diese durchwegs nicht übermäßig bezahlten Angestellten in der Krise als Helden zu feiern, ihnen aber zum schnellstmöglichen Zeitpunkt danach ihren einzigen freien Tag, den Sonntag, auch noch zu nehmen, so die Salzburger Sprecherin der Sonntagsallianz.
„Kein weiterer Anschlag auf arbeitsfreien Sonntag“ „Es geht beim Schutz des arbeitsfreien Sonntags nicht um freie Stunden für den Kirchgang, wie Herr Lugner wieder einmal unterstellt, es geht um gemeinsame Zeit, die Familien, Freunde, Vereine dringend brauchen“, sagt sie weiter. Der Sonntag sei ein hohes Kulturgut, das seit Jahrtausenden den Rhythmus von Ruhe und Aktivität bestimmt und daran erinnert, dass der Mensch nicht nur für Arbeit und Konsum da ist, so KA-Präsidentin Mayer. „Wer Sonntagsarbeit sät, wird Sonntagsarbeit ernten – diese Erfahrung ist aus vielen Ländern bekannt. Es wäre das Ende des LKW-Sonntagsfahrverbotes in Österreich, weil Geschäfte auch beliefert werden müssen, Kinderbetreuung z.B. bringe Sonntagsarbeit auch für andere Berufsgruppen“, nennt sie einige Beispiele.
Die Sonntagsallianz wehrt sich gegen eine Salamitaktik, die den arbeitsfreien Sonntag beschädigt und mehr als gesellschaftlich notwendige Arbeit am Sonntag ermöglicht. Mayer: „Ein Anschlag auf den arbeitsfreien Sonntag war bereits die Änderung des Arbeitsruhegesetzes (1. September 2018), die ohne sachliche Einschränkung Arbeit an vier Wochenenden oder Feiertagen pro Person und Jahr erlaubt.“
Die Sonntagsallianz tritt für 52 arbeitsfreie Sonntage ein.